Wie Fasten deine Welt bereichert

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Sieben Wochen neu (er)leben

Wenn ihr über das Fasten nachdenkt, kommt den Meisten von euch vermutlich als erstes der Verzicht in den Sinn – karge Mahlzeiten, Hunger, Antriebslosigkeit und schlechte Laune klingen nicht gerade erstrebenswert. Doch Fasten kann so viel mehr, gibt es uns doch die Gelegenheit, einmal für einen klar festgelegten Zeitraum Dinge ganz anders zu machen, neue Gewohnheiten zu entwickeln und möglicherweise etwas zu entdecken, von dem wir bisher nicht wussten, dass es uns glücklich machen würde.

Was hat es mit der Fastenzeit auf sich?

Der Brauch des Fastens lässt sich im christlichen Glauben mindestens bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgen. Demnach findet an den 40 Tagen zwischen dem Ende der Faschingszeit und dem Karsamstag die Fastenzeit statt, wobei die Sonntage als sogenannte Feiertage der Auferstehung nicht mitgerechnet und von der Fastenzeit ausgenommen werden. Der genaue Termin hängt in jedem Jahr vom ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang ab. In diesem Jahr beginnt die Fastenzeit am 26. Februar mit dem Aschermittwoch und endet am Samstag vor Ostern mit dem 11. April.

Für Gläubige bedeuten diese 40 Tage eine Phase des Wandels, des Übergangs und der Vorbereitung, in der sie beten, fasten und geben. Die Menschen nutzen sie als Zeit der Erneuerung und Besinnung auf das Leben. Auch immer mehr Nichtgläubige nehmen diese knapp sieben Wochen zum Anlass, sich über ihr Leben, ihre Wünsche und Bedürfnisse Gedanken zu machen und genießen einen Zeitraum der Selbsterfahrung.

Fastenmotto 2020 –
„Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“

Die Evangelische Kirche veröffentlicht in jedem Jahr ein Fastenmotto und es ist für dich nicht notwendig, gläubig zu sein, um zu entdecken, dass es sich lohnen kann, auch dein eigenes Fastenvorhaben an diesem Leitgedanken auszurichten.

Absolut nichts ist falsch an Zuversicht und dem Wunsch, Negativität und Hoffnungslosigkeit etwas entgegenzusetzen. Zuversicht bedeutet, das Leben zu bejahen und das Vertrauen, dass es etwas Gutes für dich bereithält. Unvoreingenommen und frei von Bewertungen und Erwartungen kannst du dich selbst und deine Mitmenschen in ihrer Individualität annehmen und wertschätzen. Mit Selbstvertrauen und einer positiven Einstellung kannst du Zukunftsangst und Misstrauen überwinden und voller Energie deine Aufgaben und Herausforderungen angehen. Gib deinen Gedanken eine positive Richtung, damit sie zu freundlichen, starken Worten und angenehmen, kraftvollen Taten werden.

Was kannst du durch fasten verändern? – Näher zu dir selbst

Die Ziele und Beweggründe, die mit einer Zeit des Fastens verbunden sind, können sehr vielfältig und individuell sein. Auch die Auswirkungen des Fastenvorhabens können im Ergebnis unterschiedlich tief gehen.

Du kannst das Fasten zum einen eher rational verstehen, es zum Beispiel als Konsumkritik sehen und etwas über deine Konsumgewohnheiten lernen. Auch der Gedanke eines Frühjahrsputzes für Körper, Geist und Haushalt geht in diese Richtung. Hier stehen das Abnehmen und Reinigen und das Reduzieren vorhandener Abhängigkeiten im Vordergrund.

Du kannst fasten, um etwas Gutes zu tun, in dem Bestreben die Welt ein bisschen besser zu machen. Dabei kannst du entscheiden, ob du bewusst auf bestimmte Dinge verzichtest oder ob du bestimmte Dinge tun möchtest, die positive Veränderungen für die Welt und deine Mitmenschen zur Folge haben. Hier kann es beispielsweise darum gehen, das Gönnen, Teilen und Geben zu kultivieren.

Wenn es Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Rituale gibt, die du gern in dein Leben holen möchtest, dann bietet dir die Fastenzeit dafür den idealen Rahmen. Zum einen benötigen neue Denkmuster und Verhaltensstrukturen einen gewissen Zeitraum, damit sich sichere neuronale Verknüpfungen in deinem Gehirn bilden können. Zum anderen gibt es auch für außenstehende Familienmitglieder und Freunde einen nachvollziehbaren Anlass, weshalb du dich genau jetzt zu neuen Ufern aufmachst.

Während einer Phase des Verzichts, der Wandlung und der Neuorientierung erhältst du die Gelegenheit, dir deine Bedürfnisse einmal genauer anzuschauen. Mit einer großen Portion Achtsamkeit und der Besinnung auf das Wesentliche, kannst du unentdeckte Seiten an dir kennenlernen. So kann das Fasten – für welches Vorhaben du dich auch immer entscheidest – für dich zu einer Reise werden, auf der du viel über dich selbst erfahren kannst. Mit diesen Informationen im Gepäck hast du anschließend die Chance, deine Welt und deine Wahrnehmung selbst zu gestalten.

Mit der Idee von „Sieben Wochen ohne…“ bietet sich die Sicht auf neue Gewohnheiten, zunächst für einen überschaubaren Zeitraum. Wenn du so möchtest, ist es ein Perspektivwechsel auf Probe, ein Blick in die Zauberkugel der Möglichkeiten. Du kannst dich, in der Gewissheit, dass es nicht für immer sein muss, ohne Scheu fragen – „Was wäre, wenn …?“. Was wäre, wenn ich meinem Körper eine Pause gönnen würde? Was wäre, wenn ich jeden Menschen mit seinen Eigenheiten anerkennen würde? Was wäre, wenn ich mich von meinen Erwartungen lösen würde, um anzunehmen, was kommt?

Dein Fastenvorhaben – nur soviel, wie du geben möchtest

Wie wir bereits herausgefunden haben, ist die Fastenzeit nicht gleichzusetzen mit Verzicht. Das Verabschieden von Gewohnheiten oder das Weglassen bestimmter Dinge sind vielmehr nur einige Optionen bei der Wahl deines Fastenvorhabens. Darüber hinaus bieten sich sogar Alternativen für neue, bereichernde Aspekte. Im Folgenden findest du eine Auswahl an Ideen, die dich bei der Entscheidung für dein Fastenprojekt inspirieren können. Zur besseren Übersicht lassen sich die Vorhaben in drei Gruppen sortieren. Wichtig ist, dass du dir nicht Zuviel vornimmst und gut in dich hineinhorchst, was du gerade am besten für dein Wohlbefinden gebrauchen kannst.


1. Verhaltensweisen loslassen

Tierische Produkte

Die Reduktion und der Verzicht auf Fleisch, Fisch und Milchprodukte kann nicht nur für deine Gesundheit Vorteile mit sich bringen, sondern ist darüber hinaus auch noch gut für Tiere und Umwelt.

Genussmittel

Entscheide dich für eine Pause von Kaffee oder Süßigkeiten und lass Alkohol und Zigaretten am besten für immer sein. So entlastest du deinen Körper von Giftstoffen und zu viel Zucker und gibst deinem Darm die Chance auf Erholung.

Smartphone und Social Media

Lass dein Smartphone, Social Media, Internet und Co. links liegen und genieße stattdessen Freunde und Familie in natura. Echte Begegnungen mit Zeit für Austausch, zuhören, lachen und anfassen machen glücklich und sind außerdem gut für dein Nervensystem.

Fernsehen und Streaming

Wenn du dich zur Entspannung hemmungslos deinen Lieblingsserien hingibst, sorgst du dafür, dass dein Gehirn sich langweilt und beginnt, wertvolle Nervenzellen abzubauen. Wie wäre es stattdessen mit einem spannenden Buch oder einer fesselnden Hörbuchreihe, die deine Fantasie beflügeln und deinen kleinen grauen Zellen deutlich mehr Futter geben?

Autofahren

Das Autofahren nicht gut ist für unsere Umwelt, ist inzwischen den meisten Menschen klar. Besonders für kurze Strecken kann es daher reizvoll sein, mal wieder auf dein Fahrrad zu steigen, schließlich liegt die Fastenzeit mitten im Frühlingsbeginn. So bekommst du Bewegung und frische Luft noch als Bonus obendrauf.

Shopping

Versuche für die Dauer der Fastenzeit einmal auf sämtliche Shoppingaktivitäten zu verzichten – auch auf das Online-Shopping, solange sie nicht dein unmittelbares Überleben sichern. Solltest du in dieser Zeit etwas dringend benötigen – wie wäre es zum Beispiel mit Sharing. Diese Gelegenheit könntest du doch auch gleich für ein nettes Gespräch unter Nachbarn nutzen.

Plastikfrei und unverpackt

Hast du schon mal darüber nachgedacht, alle Hüllen fallenzulassen? Keine Angst, ich schlage dir nicht vor, ab sofort nackt herumzulaufen. Es reicht schon, wenn du so oft es geht, auf Plastikverpackungen verzichtest, also zum Beispiel deine Beutel für Obst und Gemüse oder gleich für den ganzen Einkauf in den Laden mitbringst. Wenn du ein Stück weiter gehen möchtest, kannst du auch Behälter für Nüsse, Nudeln, Müsli oder Reis im Gepäck haben. Das geht leider bisher nur in wenigen Geschäften, aber vielleicht kannst du auf den Händler deines Vertrauens zugehen und ihn überzeugen.

Ärger, Wut und Bewertungen

Alle diese unangenehmen Gefühle schlagen auf den Magen und auf das Wohlbefinden und können im schlimmsten Fall ernsthaft krank machen. Viel zu oft haben Ärger und Wut auch etwas damit zu tun, dass wir zu wenig Verständnis oder Akzeptanz für die Andersartigkeit unserer Mitmenschen aufbringen oder sie nach unseren Vorstellungen bewerten. Wir senden negative Gedanken, schimpfen und werden laut. Versuche dich doch einmal in mehr Gelassenheit, Geduld und Toleranz. Dieses Vorhaben kann eine große Herausforderung sein, lohnt sich aber auf jeden Fall.

Unwahrheiten

Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir durchschnittlich 25 Mal am Tag lügen. Dabei geht es in den meisten Fällen nicht um Boshaftigkeit. Manchmal möchten wir auch einfach höflich oder bescheiden sein, oft haben wir Angst, dass etwas unangenehm für uns werden könnte. Doch in jedem Fall gehen wir durch die Schwindeleien in Dissonanz mit uns selbst und ignorieren möglicherweise persönliche Bedürfnisse. Versuchs doch mal mit der reinen Wahrheit und schau, wohin es dich führt.

Erwartungen und Ansprüche

Jeder von uns erwartet täglich eine Menge – nicht nur von anderen, sondern auch von sich selbst. Darüber hinaus konfrontieren wir unsere Lieben mit hohen Ansprüchen, streben nach Perfektion und treffen Annahmen darüber, was das Beste für jemanden sein könnte oder welche Vorstellungen er von bestimmten Situationen hat. So nehmen wir uns oft die Gelegenheit, nachzufragen, zuzuhören und teilzuhaben an den Gedanken und Gefühlen unserer Mitmenschen.


2. Gewohnheiten erneuern

Bio und Fair Trade Produkte

Hast du bisher kaum darauf geachtet, wie deine Produkte hergestellt wurden, welche Zusätze sie enthalten und wie weit sie gereist sind, um in deinem Haushalt zu landen? Greif für dein Fastenprojekt nur zu Bioprodukten oder fair gehandelten Erzeugnissen. Das hilft dir ungesunde Zusatzstoffe zu vermeiden und sorgt gleichzeitig für eine bessere Verteilung der Ressourcen.

Obst und Gemüse

Für eine gute Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen empfehlen Ernährungsberater täglich ein ordentliche Portion Obst und Gemüse. Wie wäre es, wenn du die Fastenwochen zu einer freudvollen Probierzeit ernennst. Sorge für bunte Teller voller Vitalität und verwöhne deinen Geschmackssinn mit frischer Rohkost.

Wasser trinken

Dein Körper besteht zu 60% aus Wasser. Alle deine Organe und besonders dein Gehirn brauchen es, um die Funktionen deines Wunderwerkes Körper aufrecht zu erhalten. Aber Hand aufs Herz, wie gut sorgst du für eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme? Nimm dir Zeit, deine Zellen täglich mit 2-3 Litern stillem Wasser zu gießen.

Lebensmittelverschwendung

Wir leben in einer Zeit und in einem Winkel der Welt, wo wir die Möglichkeit haben, alles jederzeit im Überfluss erhalten zu können. Darüber hinaus setzen wir ziemlich hohe Maßstäbe an. Oft führt das dazu, dass insbesondere Lebensmittel im Müll landen und wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Wie wäre es mit einem Wochenplan, der dir hilft, nur das einzukaufen, was du auch tatsächlich verzehren kannst?

Weniger ist mehr

Schau dich einmal in deinem Zuhause um und stell dir die Frage, an welchen Geräten, Gegenständen, Büchern und Kleidungsstücken dein Herz hängt und auf welche Dinge du verzichten kannst. Ist es vielleicht sogar so voll bei dir, dass dir deine Besitztümer die Luft zum Atmen nehmen? Nutze deine Fastenwochen, um dich von überflüssigem Ballast zu trennen. Wirf aber am besten nichts weg, sondern verkaufe oder verschenke lieber – außer es ist wirklich kaputt und nicht mehr zu gebrauchen.

Bewegung in der Natur

Mach Mutter Natur zu deinem Entspannungscoach. Nimm dir ein bis zwei Stunden Zeit und geh mal wieder in den Wald. Spüre den weichen Boden unter deinen Füßen, erhole deine Augen beim Anblick der Naturfarben und atme die klare, saubere Luft tief ein. Lass dich von den vielen kleinen und großen Wundern auf deinem Weg faszinieren und steige für einige Zeit aus deinem Gedankenkarussell aus.

Positive Kommunikation

Wähle deine Worte mit Bedacht und hör einmal genauer hin, welche Vokabeln du im Alltag verwendest und welche Wirkung sie haben. Versuch auch einmal eine Zeit lang auf das Wort „müssen“ zu verzichten. Du wirst feststellen, wie allein dadurch alles nur noch halb so anstrengend ist. Bevor du sprichst, überleg dir immer zunächst die folgenden drei Dinge: Ist das, was ich sagen möchte, wahr? Ist es freundlich und wohlwollend? Und ist es hilfreich und notwendig? Lästereien, Bewertungen und Annahmen haben so automatisch keinen Platz mehr in deiner Kommunikation.

Lächeln

Wenn wir lächeln sehen wir nicht nur hübscher und freundlicher aus, wir bringen unser Gehirn auch dazu Glückshormone auszuschütten. Je mehr wir lächeln, desto mehr Polster können wir anlegen, um in stressigen Situationen gelassen zu bleiben. Schenke dir und den Menschen, denen du begegnest, ein Lächeln und tue deinem Körper etwas Gutes.

Achtsamkeit

Alles, was wir gestalten können, ist der gegenwärtige Moment. Wir können weder die Vergangenheit verändern, noch können wir mit Sicherheit sagen, was uns in der Zukunft erwartet. Achtsamkeit bedeutet im Hier und jetzt zu sein und den Augenblick, der gerade ist, zu erleben. Tu das, was du tust, bewusst und denke nicht währenddessen darüber nach was als nächstes ansteht oder was dir gestern passiert ist. Es kann dir helfen dabei alle Sinneseindrücke einzubeziehen – was hörst, siehst, riechst, schmeckst und fühlst du in diesem Moment?

Dankbarkeit

Wie wäre es mit einem kleinen Ritual? Jeden Abend vor dem Schlafengehen schreibst du dir drei Dinge auf, für die du an diesem Tag dankbar gewesen bist. Das können ein flüchtiges Lächeln oder auch die Tatsache sein, dass du gesund bist und ein gemütliches Zuhause hast. Du wirst staunen, wie viele Gründe es gibt dankbar zu sein und vielleicht wirst du sogar feststellen, dass du zufrieden bist, mit allem was dir bereits gegeben ist.

Zuversicht

Mit der Entscheidung zur Zuversicht hast du die Möglichkeit, Hoffnung und das Vertrauen auf etwas Gutes in dein Leben zu holen. Eine positive Einstellung kann dafür sorgen, dass du der Zukunft und deinen Mitmenschen freundlich und ohne Angst entgegenblickst. Natürlich haben alle Dinge weiterhin zwei Seiten, doch du kannst für dich beschließen, dich ab sofort von der positiven zu nähern und ihr dadurch mehr Gewicht verleihen.  


3. Erfahrungen, Zeit und Freude schenken

Soziales Engagement

Wenn du gesund und satt bist, dir warm ist und du jeden Abend mit einem Dach über dem Kopf und einer Familie an deiner Seite einschläfst, kannst du dich dafür entscheiden, dich sozial zu engagieren und so den Menschen Hoffnung und Zuversicht geben, bei denen es anders ist. Such dir für dein Fastenvorhaben ein Projekt, dass die am Herzen liegt und zaubere Anderen durch deine Anwesenheit ein Lächeln ins Gesicht.

Respektvoller Umgang

Wir leben in einer Gesellschaft, die geprägt ist von Schnelllebigkeit, Leistung und Hierarchien. Das Geheimnis in einem respektvollen Umgang liegt darin, jeden Menschen – unabhängig davon was er mitbringt, in welchem Verhältnis du zu ihm stehst und wie flüchtig die Begegnung sein mag – bewusst wahrzunehmen, ihm einen Blick und damit Anerkennung zu schenken und ihm Bestätigung zu geben, dass er gesehen wird. Horch in dich hinein, wie es bei dir ist und fang vielleicht gleich heute mit der Frau an, die dir deine Brötchen verkauft.

Mehr Zeit

Wenn du Menschen am Ende ihres Lebens fragst, was sie gern anders gemacht hätten, wirst du von den Wenigsten hören, dass sie gern erfolgreicher gewesen wären oder gern mehr Geld verdient hätten, denn im Rückblick hätten die Allermeisten gern mehr wertvolle Stunden mit ihren Liebsten verbracht. Nimm dir also so oft es geht Zeit zum Spielen mit deinen Kindern, zum gemütlichen Beisammensein mit deinen Eltern und höre deinen Großeltern zu, solange du die Möglichkeit hast.

Kleine Gesten der Freundlichkeit

Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das Ziel ist es, an jedem der Fastentage ohne Erwartungen eine kleine Geste in die Welt zu setzen, die für einen anderen Menschen von Bedeutung ist und ihn wiederum dazu bewegt, ebenfalls Freundlichkeit zu verschenken. Stell dir deine kleine Geste der Freundlichkeit vor, wie einen Kieselstein in einem großen See, der immer weitere Kreise zieht. Dir fehlt die Idee? Leg jeden Tag vor dem Aussteigen einen Zettel mit einem freundlichen Gruß auf deinen Platz in der Bahn oder im Bus, bezahl den Kaffee von dem Menschen hinter dir in der Schlange oder verschenke kleine Papierblumen beim Einkaufen.

Was hilft dir auf dem Weg zu bleiben?

Sieben Wochen sind schon eine ganz ordentliche Zeitspanne und vielleicht fragst du dich, wie du es schaffst am Ball zu bleiben. Hier habe ich einige Tipps für dich, die dir helfen deinen Weg zu gehen.

  • Mach dir klar was du möchtest, wähle dein Fastenvorhaben sorgfältig aus und überlege dir, aus welchen Gründen es gut für dich ist. Nimm dir nicht zu viel vor und sei sanft mit dir.
  • Halte dir ein konkretes Ziel vor Augen und male dir das Ergebnis bereits im Vorfeld in bunten Farben aus.
  • Den Plan, wie du dein Ziel erreichen möchtest, hältst du am besten schriftlich fest und notierst auch die kleinen Puzzleteile, die am Ende das Gesamtbild ergeben sollen.
  • Es kann helfen dir einen Verbündeten zu suchen, der mitmacht, dich motiviert und in deinem Vorhaben bestärkt. Wahlweise kannst du auch einfach vielen Freunden und Verwandten von deinem Plan erzählen.
  • Auch die kleinen Erfolge solltest du feiern und immer nur einen Schritt nach dem anderen machen. So kommst du deinem Ziel jeden Tag ein bisschen näher.
  • Sorge dafür, dass die Erinnerung an deinen Fastenerfolg in dir lebendig bleibt. Es hilft dir sehr, ein kleines Fastentagebuch zu führen, in dem du deine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle aufschreibst.
  • Auch wenn du den Weg mal aus den Augen verlieren solltest, bleibe liebevoll mit dir. Schaue dir wohlwollend an, was du bei einem neuen Versuch anders machen kannst.
  • Sei neugierig und sieh dein Fastenprojekt als spannende Wanderung und Selbsterfahrung – eine Rast, ein Umweg oder auch umkehren und neu starten sind erlaubt.
Sieben Wochen sind vorbei – und wie geht es weiter?

Du hast sieben Wochen mit deinem Projekt geschafft? – Herzlichen Glückwunsch, nimm dir einen Moment Zeit und sei stolz auf dich!

Nun hast du mehrere Möglichkeiten. Möchtest du zurück zu deinen alten Gewohnheiten? Auf Manches freust du dich vielleicht, wenn du es nach sieben Wochen zurückbekommst und kannst ihm mit neu geweckter Wertschätzung begegnen. Ein positiver Effekt kann es sein, dass du nach der Fastenzeit mit deinen neu erworbenen Gewohnheiten verbunden bleiben möchtest – nach etwa 30 Tagen werden nämlich neue Verhaltensweisen zu unserem persönlichen Repertoire hinzugefügt und bei vielen Dingen lohnt es sich mit Sicherheit, sie auch in Zukunft in deinem Leben willkommen zu heißen.

Mit deinem Fastenvorhaben kann es dir gelingen, bekannte Pfade zu verlassen. Mancher Umweg kann dir zuvor Übersehenes zeigen. Vielleicht kommt dein Alltag durch dein Projekt auch ein wenig aus dem altbewährten Takt? Wie wäre es damit, einen neuen Rhythmus zu finden und eine neue Melodie zu singen? Genieße in jedem Fall den Perspektivwechsel und nimm ihn als Ansporn, dich immer weiter zu entwickeln.


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Über die Autorin

Jeannette

Ich bin gern draußen, genieße die klare Luft - am liebsten im Herbst und bin immer wieder fasziniert von den unendlichen Weiten und der Ruhe, die Mutter Natur uns in vielen Teilen der Erde geschenkt hat. Ich bin auf dem Weg zu innerer Zufriedenheit, unerschöpflicher Lebensfreude und bedingungsloser Liebe und möchte gern auch dich auf diesem Weg begleiten.

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