Mit Liebe und Zuversicht durch unruhige Zeiten

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Liebe Freundin, lieber Freund,

ich weiß, wie Du Dich fühlst. Die Welt, wie wir sie kennen, scheint sich gerade aufzulösen. Die schlechten Nachrichten in den Medien überschlagen sich beinahe stündlich. Liebgewonnene Rituale fallen weg, unser Aktionsradius im Beruflichen, wie im Privaten ist eingeschränkt und zu den Menschen, die uns am Herzen liegen, sollen wir auf Distanz gehen. Es sieht aus, als hätten wir mehr als genug Gründe, uns ängstlich zu fragen, ob der Alltag, den wir hatten, irgendwann wieder zurückkehrt und voller Unruhe und Unsicherheit in eine ungewisse Zukunft zu schauen. Oder?

Ich möchte Dir etwas vorschlagen. Was hältst Du davon, wenn wir einen Blick auf die Möglichkeiten und Gelegenheiten zur Veränderung werfen, die uns sogar eine Ausnahmesituation wie diese bietet. Plötzlich hat jemand die große Pausentaste gedrückt und augenblicklich kam zum Stillstand, was bis dahin in immer schnellerem Tempo an uns vorbeiraste.

Auf einmal haben wir Zeit für Langsamkeit und die Chance, etwas zu tun, was uns unter ständiger Ablenkung und permanentem Termindruck nicht eingefallen wäre. Wir können ein Tagebuch schreiben, um später unseren Kindern und Enkeln von dieser Erfahrung zu berichten. Wir können Bücher lesen, die schon lange geduldig im Regal auf uns warten. Wir können anfangen zu malen, zu schneidern oder zu gärtnern und haben so etwas, woran wir uns erfreuen können, selbst wenn diese Krise sich längst verzogen hat.

Beinahe über Nacht ist, trotz sozialer Distanz, in vielen Menschen ein neues Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden. Fast unbemerkt beginnen wir, uns umeinander zu sorgen, wünschen einander Gesundheit und bieten denjenigen unsere Hilfe an, die in dieser Situation vor besonders schweren Herausforderungen stehen. Wir begreifen, dass der körperliche Abstand nicht dazu führt, sich emotional weniger verbunden zu fühlen. Wir verstehen unsere Verantwortung, durch unser Handeln Schwächere zu beschützen.

Wir schenken den Menschen, die uns am Herzen liegen, unsere ungeteilte Aufmerksamkeit. Von jetzt auf gleich verbringen wir viel mehr Zeit mit unseren Kindern und haben die Chance, sie zu begleiten, können ihnen beim großwerden zusehen und neu lernen, wie kindliche Freude und eine unbekümmerte Weltsicht funktionieren. Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Kommunikationswege, um auch mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben und geben jeder Begegnung eine Bedeutung. Wie faszinierend ist es, wenn Enkel Briefe an ihre Großeltern schreiben und Oma und Opa als Antwort einen Podcast aufnehmen? Wir nehmen uns Zeit füreinander und schaffen dadurch ungekannte Nähe.

Nach und nach stellen wir fest, dass es gar nicht so schwer ist, sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Vieles, was wir vor Kurzem noch für ausgeschlossen hielten, könnte schon bald zu unseren Gewohnheiten gehören. Frei nach Pippi Langstrumpf könnten wir sagen: „Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“ Alles, was wir zuletzt als selbstverständlich wahrgenommen haben, lernen wir nun zu vermissen und erfahren dadurch eine ungeahnte Wertschätzung. Sei es für Berührungen und Umarmungen, für gemeinsam verbrachte Zeit mit Freunden oder für die Möglichkeit ungehindert Parks, Cafés und Museen zu besuchen.

Das Pausieren sämtlicher Ablenkungen bringt uns zurück zur Natur. Die, die sonst viel unter unserer Art, das Leben zu führen, zu leiden hat, bekommt endlich eine Verschnaufpause. Völlig unbeeindruckt von unseren Schwierigkeiten, behalten alle Pflanzen und Tiere ihren gewohnten Rhythmus. Sie bescheren uns ein grünes, lebendiges Frühlingserwachen und endlich haben wir einmal die Zeit, es auch wahrzunehmen und über die kleinen und großen Wunder zu staunen. Um einen Neuanfang mit allen Sinnen zu spüren und zu genießen, gibt es kein besseres Rezept, als tief in den Wald einzutauchen.

Ich gebe zu, es ist nicht einfach, diese ungewöhnliche Zeit auch als ein Geschenk zu betrachten, doch führt sie dazu, dass wir ein Stück zu uns selbst finden und uns auf das Wesentliche zurückbesinnen. Wir bemerken, auch durch den Verzicht, was uns wirklich wichtig ist. Wir erhalten die Gelegenheit, innezuhalten und auch für die kleinen Dinge neue Dankbarkeit zu spüren. Dankbar zu sein, für alles, was uns schon gegeben ist und demütig anzuerkennen, dass wir bei allem, was um uns herum geschieht eher auf der Sonnenseite sind. Wir können anfangen, denjenigen, die in dieser Krise am meisten gefordert sind, die entsprechende Anerkennung und den Respekt entgegenzubringen, wie sie es verdienen. Nie zuvor haben wir mehr gespürt, wie wichtig jede Krankenschwester, jeder Krankenpfleger, jede Kassiererin, jeder Lehrer und jede Erzieherin ist.

Wir können uns dafür entscheiden, diesen Jahresbeginn als eine ungewöhnliche Herausforderung, vielleicht eine Art Weckruf, zu akzeptieren und so positiv und kreativ wie möglich damit umgehen. Damit ist nicht gemeint, zu verdrängen, dass schlimme Dinge um uns herum passieren können. Doch mit Zuversicht und Vertrauen können wir versuchen, auch dann Antworten zu finden, wenn es schwierig wird. Wir sind nicht allein und unsere Voraussetzungen an diesem Punkt der Erde sind gut.

Lass uns gemeinsam das Beste aus dieser Situation herausholen. Lass uns Entschleunigung, Zuversicht, Menschlichkeit, Liebe und Naturverbundenheit in den Mittelpunkt stellen – wie schön wäre es, wenn diese Werte auch nach überstandener Krise unseren Alltag bestimmen würden. Wenn sie nicht so schnell wie sie gekommen sind, wieder dem „Höher, Schneller, Weiter“ weichen müssen. Ich habe das feste Vertrauen, dass alles sich zum Positiven wenden wird und wir zusammen durch diese unruhigen Zeiten gehen können. Irgendwann werden wir uns alle wieder in die Arme nehmen und noch viel später werden wir uns hoffentlich fragen, wie wir jemals ohne all das auskommen konnten.

#stayhome #savelives


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Über die Autorin

Jeannette

Ich bin gern draußen, genieße die klare Luft - am liebsten im Herbst und bin immer wieder fasziniert von den unendlichen Weiten und der Ruhe, die Mutter Natur uns in vielen Teilen der Erde geschenkt hat. Ich bin auf dem Weg zu innerer Zufriedenheit, unerschöpflicher Lebensfreude und bedingungsloser Liebe und möchte gern auch dich auf diesem Weg begleiten.

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